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Die Sage vom Drachen Meix im Grunde

Noch geht die Mär in Volkes Munde:
Einst hauste in dem Grunde
in einer tiefen Höhle nah am Bache
"Der Meix", ein alter Drache.
Der hatte gar ein fürchterliches Maul,
war sehr gefräßig, unbedacht und faul.

Den Elbebauern er ein Schrecken war
musst liefern Fleisch und Wein im ganzen Jahr.
Auch sollt´s ab und an ´ne Jungfrau geben,
geschmückt mit tollen Reben.
Ward diese alt und im Blicke nicht mehr klar,
fraß er sie auf mit Haut und Haar

Jenes war gewiss kein Spaß,
denn wenn er das Mädel fraß
war´s fürs Dorf gar entsetzlich,
ne neue losen mussten sie dann plötzlich.
Das Mägdelein, was da zog das Unglückslos,
warf man dem Drachen in den Schoß.

Die Zeit war um, es sollte sein,
Da traf´s des Müllers Töchterlein.
Es half kein Zittern, keine List:
nur einen Tag gab man ihr die Frist.
Nun saß sie oben in der Kammer,
ganz aufgelöst vor Kram und Jammer.

Des Müllers Knappe hatte große Wut,
schon längst war er dem Mädchen gut.
Er sann und sann, ob er bewirkt eine Wende,
nicht gar des Drachen´s Ende?
Mit einem Ger am langen Stiele,
schlich er sich heimlich aus der Diele.

Ging nach der Höhle dort am Bache,
wo gerade schlief der alte Drache.
Sogleich mit kräft´gem Arm den Spieß,
er in des Lindwurm´s Leibe stieß.
Er scheute nicht den gift´gen Hauch
stach dem "Viech" ein Loch in den Bauch.

Vorbei die große Not,
der Meix ward mausetot.
Es jubelten all´samt die Leute,
zogen ab vor lauter Freude,
des Drachen Fell auf dem langen Spieß,
in Richtung Dresden´s Vogelwies.
Da kaufte es der alter Jude,
für seine Raritätenstube.
Der mut´ge Knappe freite,
des Müllers Töchterlein in kurzer Zeite.

Seit jener Stunde
ist Mühl und Grunde
als Meix in jedem Munde.

Sage

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